London in fünf Tagen, was es da nicht alles zu berichten gibt! Eine abwechslungs- und lehrreiche, bereichernde, unterhaltsame Konfreise, welche das gesamte Spektrum von tiefgründig-ernsthaft bis unterhaltsam-fröhlich abgedeckt hat.

Schweizer Kirche in London
Eine Institution, welche seit über 150 Jahren, in der Zwischenzeit in bester Lage im Herzen von London, in einem wunderschönen, denkmalgeschützten Gebäude ihre Gemeinschaft pflegt und sich sozial engagiert. Wir fünf, Alexia Fellmann,
Emely Schmid, Jessica Müller, Norbert Plumhof und Doris Schneider hatten das Privileg, aus erster Hand zu erfahren, welche Schwerpunkte die Kirche setzt. Carla Maurer, Pfarrerin, klärte uns über die Geschichte der Kirche, über das wöchentliche Frühstück für Obdachlose, an welchem um 70 Personen teilnehmen, über die persönliche Betreuung von Menschen, die aus den sozialen Netzen gefallen sind, über die Gottesdienste, welche auf Englisch durchgeführt werden, damit sie alle SchweizerInnen verstehen, auf. Wir erfuhren, dass sich die Kirche ohne staatliche Unterstützung finanzieren muss und darum ihre begehrten Räumlichkeiten für inspirierende, kulturelle Anlässe vermietet. Natürlich war auch Andy dabei, ein inzwischen im Pensionsalter angekommener englischer Gentleman, welcher sich mit 19 Jahren von seiner Familie trennte und in London 30 Jahre auf der Strasse gelebt hatte, bevor er in Kontakt mit der Schweizer Kirche kam und sein Leben eine Kehrtwendung machte. Nun geniesst er seit einigen Jahren, die für uns zur Selbstverständlichkeit gehörenden Vorteile einer Wohnung, mit der Möglichkeit, ohne Angst vor Gewalt, Kälte, Nässe und Hunger zu leben.

Westminster Abbey
Auf eine ganz andere kirchliche Dimension trafen wir beim Besuch des Gottesdienstes in der im Jahr 1054 (!) erbauten Westminster Abbey, dem wichtigsten geistlichen Bauwerk der Krone Englands. Seit Jahrhunderten werden königliche – und weniger königliche – Häupter in diesem architektonischen Meisterwerk gekrönt, vermählt und betrauert. Hier sind nicht nur berühmte Persönlichkeiten wie Charles Dickens oder William Shakespeare begraben. In diesen riesigen sakralen Räumen heirateten auch Kate und William. Wegen grossem Besucherandrangs wurde der, vom Kirchenchor musikalisch wundervoll rumrahmte «Service» auf Monitoren übertragen.

Dietrich Bonhoeffer und Elsa Brändström
Stoff zum Nachdenken gab uns einerseits Alexias Kurzreferat zu Dietrich Bonhoeffer, der deutsche Theologe und Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, welcher 1945, kurz vor Kriegsende hingerichtet wurde - wer kennt nicht sein wunderschönes Gedicht: «von guten Mächten treu und still umgeben»? - wie auch Emelys Vortrag zu Elsa Brändström, auch Engel von Sibirien genannt, eine schwedische Philanthropin – Menschenfreundin – welche sich, nachdem sie vorerst ein unbeschwertes Leben als höhere Tochter führte, u.a. während dem ersten Weltkrieg für deutsche und österreichische, in russischer Gefangenschaft befindende Soldaten, einsetzte. Elsa Brändström wurde fünf Mal für den Friedensnobelpreis nominiert und erhielt zahlreiche Auszeich-nungen und Ehrungen.

Madame Tussauds, Oxford Street, Camden Market …
Reichlich weltlicher und weniger tiefgründig gings beim Suchen von Stars und Sternchen in Madame Tussauds Wachsfiguren-Kabinett zu und her. Auch das Abklappern von einer nicht überblickbaren Anzahl Markt-Stände in Camden und Geschäften in der Oxford-Street forderte mit Schwerpunkt Füsse und Portemonnaie und erfreute das KonsumentInnen-Herz.

Musical Mamma Mia
Das Musical Mamma Mia hat nicht nur uns, sondern das gesamte Publikum, aus den Stühlen gerissen und zum Mitschwelgen und Singen animiert. Ein Erlebnis der Sonderklasse, herrlich unbeschwert!

Eichhörnchen, Tauben und Co.
Der feste Bestandteil jeder London-Konfreise beinhaltet das Anlocken und Füttern der Kleintier-Population in Londons Stadtparks. Dieses preisgünstige Vergnügen kann eine KonfirmandInnen-Schar über Stunden beschäftigen und bei guter Laune halten.

Dank
Wenn wir auf die fünf gemeinsam verbrachten zurückliegenden Tage schauen, kann ich wohl im Namen aller sagen: es war eine tolle Zeit! Danke an Norbert Plumhof für die Organisation, die Koordination und die Durchführung.

Doris Schneider